Ferien

Hurra es ist wieder soweit es sind sechs Wochen Sommerferien, ein Traum. Also eigentlich betrifft es mich nicht mehr direkt, mein Sohn hat seine Schulzeit weit hinter sich gelassen und ganz ehrlich es war zeitweise eine Qual sechs Wochen Ferien zu bespaßen. Wir fuhren manchmal ein bis zwei Wochen in Urlaub, je nach Urlaubskasse, aber dann blieben immer noch etliche Wochen die genutzt werden wollten. Wenn es länger regnete rammelte man von einem Museum in das nächste, ging in ein Kino oder brachte den Nachwuchs bei „Mini-München“ unter ( das gibt es doch noch oder? ).Ich stapfte mit geheuchelten Enthusiasmus und Regenschirmen durch den Tierpark und machte gute Miene zum Sch….wetter! Hielt der Regen weiter an und es wie aus Kübeln goss, wurden Playmobil und Lego heraus gekrammt und wir krabbelten stundenlang auf allen vieren auf dem Boden, auf der Suche nach einem Helm, einem Arm oder was sonst noch den Figuren fehlte. Mangels Lust und Motivation ( die war vorher schon nicht vorhanden) gab ich irgendwann diese lustige Aktion auf und griff zur Notlösung. Ich setzte mein Kind vor den Fernseher wo sich dieses dann zum gefühlten 200. Mal, immer noch mit heller Begeisterung, die VHS-Kassette (ja es war einmal) „Die Hexe und der Zauberer“ anschaute und schickte Stoßgebete für besseres Wetter zum Himmel.

Doch, doch mein Sohn hatte schon Freunde mit denen er normalerweise seine Freizeit verbrachte, aber diese waren alle an irgendwelchen Stränden oder Bauernhöfen oder so, eben nicht da. Bei schönem Wetter war aber auch irgendwann einmal die Luft raus, baden ist toll, viel baden ist noch schöner, wochenlang im Wasser planschen fördert Schwimmhäute. Der anfängliche Sonnenbrand erholte sich überhaupt nicht mehr, die Haut wurde nicht braun und wochenlang sah ich aus wie ein entsprungener gekochter Hummer, ich machte schon vorsorglich Termine beim Hautarzt (wenn er nicht auch im Urlaub war). Es wurde die Oma involviert, klappte auch immer ganz gut, zumindest am Anfang, aber auch diese warf irgendwann aus Erschöpfung das berühmte Handtuch.

 

 

Ich versuchte mit meinem Nachwuchs Fußball oder Tischtennis zu spielen und war dankbar das keiner zusah, der Spielplatz war absolut leer. Von den Federball-Spiel-Versuchen möchte ich gar nicht sprechen, wir kamen immer nur noch mit den Schlägern nach Hause der Rest hing in irgendwelchen unerreichbaren Ästen von Bäumen und Sträuchern. Bei der täglichen wiederholten Frage: „Was machen wir morgen?“ bekam ich nach fünf Wochen schon panische rote Flecken im Gesicht, aber dann war es endlich wieder soweit, sie waren da seine Freunde. Von da an sah ich meinen Sohn nur noch wenn er sich mal wieder das Knie oder dergleichen aufgeschlagen hatte oder es Zeit wurde zum Abendessen .Nach sechs Wochen war ich fast auf den Knien dankbar das die Schule wieder ihre Pforten öffnete und ich freute mich (warum auch immer) auf die nächsten Ferien!

Aber das ist bei mir alles Geschichte, aber dennoch sehne ich mich jedes Jahr nach dieser Zeit, denn da gibt es wirklich reichlich Gründe die mein Herz höher schlagen lassen. Aber dazu das nächste Mal  :-

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