Haben wir nicht alle schon als Mädchen auf unseren Traumprinzen gehofft, jener der auf einem stolzen weißen Ross angeritten kommt, der uns rettet, wach küsst und durch das Leben begleitet. Die Fantasie wurde inspiriert von Märchen und Liebesfilmen, die immer ein herzzerreißendes, glückliches Ende hatten. Aber die Realität sah leider immer ganz anders aus, da war nicht der stolze Held auf dem Pferd der uns küsst, sondern vielleicht der pickelige Nachbarsjunge der uns den ersten schlabbrig nassen Kuss auf der Parkbank auf die gespitzten Lippen drückte. Nein, der siebte Himmel war das sicher nicht, aber man konnte stolz sagen, geküsst worden zu sein. Und was kam dann, die unerfüllte Liebe zu einem Popstar, der für uns sowieso niemals erreichbar war, aber wir hofften und hofften weiter auf den Prinzen.
Dann die vermeintlich große Liebe, der erste Liebeskummer mit allem Schmerz und Leid und dem Gefühl nie, nie wieder jemals jemanden so lieben zu können. Doch irgendwann war diese tränenreiche Zeit vorbei und man traf andere Männer und den Lebenspartner, von dem Frau hoffte und vielleicht auch glaubte, er wäre jetzt endlich der so ersehnte Königssohn auf den man schon die ganze Zeit gewartet hatte. Bei ganz wenigen Frauen hat es auch wirklich geklappt, er war es der Prinz, aber leider nur bei ganz, ganz wenigen und der Rest hoffte und suchte weiter.
Die meisten Frauen gaben irgendwann die Suche auf und fügten sich ihrem geglaubten Schicksal und redeten sich ein, etwas besseres kommt sowieso nicht nach und versuchten zufrieden zu sein. Der Traum vom Prinzen und der Liebe wurde in die Kiste der unerfüllten Träume abgelegt und nur manchmal und ganz selten wenn er wieder in das Bewusstsein kam, lief vielleicht eine kleine Träne der Enttäuschung die Wange hinab.
Das ist halt so eine Sache mit Märchen, sie entsprechen nicht der Realität, sie sind nur schöne Erzählungen, was uns aber nicht weiterhilft, wenn wir so sehr auf die große Liebe hoffen. Oftmals wurde aus spontaner Verliebtheit, Zweisamkeit, später Gewohnheit und dann vielleicht tiefe Verbitterung, vielleicht! Aber gibt es die große Liebe überhaupt nicht und der Prinz existiert nur noch im Adel, alles ein Hirngespinst oder Ammenmärchen??
Falsch, es gibt sie und ihn, die Liebe und den Königssohn, bloss kommt er nicht spektakulär auf einem stolzen Ross angeritten, aber er wird einen retten, aus dem Dornröschenschlaf unseres Lebens. Wie erkennt man den Prinzen dann, so ohne Krone und Pferd?? Man wird es spüren, an der Vertrautheit, der Verbundenheit, dem Respekt und vor allem an diesem plötzlichen unbekannten Gefühl das viel, viel tiefer geht und uns völlig fremd ist. Das Verrückte daran ist, das er vielleicht nicht unserem Idealbild eines Mannes entspricht, der Traummann-Vorstellung die wir seit Jahren in uns tragen. Aber diesen Mann gilt es festzuhalten, mit aller Liebe und Kraft, denn es gibt vielleicht nur diese eine Chance glücklich zu werden.
Man muss sich nicht mit dem Prinzen auf der Doppelkeksrolle zufriedengeben, man kann aber man muss nicht, denn wenn man die Augen und das Herz öffnet können Märchen wirklich wahr werden!!!
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