Der Anfang kommt schleichend über Nacht ganz leise und unspektakulär, aber irgendwann kann es beginnen. Mann trägt die Unterhose 2 Tage hintereinander anstatt sie wie gewohnt täglich zu wechseln. Sicherstes Anzeichen das getragene Teil baummelt an der Türklinke oder noch prägnanter, wenn sie vom oberen Türhacken hängt und einem ins Gesicht weht. Auch wird weniger auf die Hygiene geachtet, Duschen und Körperpflege findet auch nur alle 2 Tage statt. Wenn sich irgendwann dieser Rhythmus eingespielt hat und man dies als Frau aus Liebe oder dergleichen noch akzeptieren kann, dann werden die Pausen der Rituale der Pflege länger, auch wieder fast unmerklich. Meistens betrifft es Männer ab dem 50. Geburtstag, kann aber auch früher oder später einsetzen. Sie sind fest davon überzeugt, das man ein Leben ohne sie nicht führen kann oder gar will, wozu also der unnötige Aufwand der Körperhygiene!! Sie unterliegen dem Trugschluss, sie wären noch genauso charmant, attraktiv und begehrenswert wie vor Jahren oder Jahrzehnten. Mann sieht deshalb auch keinen Grund sich für die Frau, die sich einmal für ihn entschieden hat, das jetzige Verhalten zu ändern. Frau macht diese Entwicklung des Prinzen meistens stillschweigend mit und sagt sich das, das Leben so ist und der Prinz zu einem Wildschwein mutiert. Oftmals hat Frau auch das bei den Eltern gesehen, als muss es normal sein. Am Anfang der Mutation schämt Frau sich zeitweise sehr, wenn Mann mit einer gewissen Duftaura anderen Leuten begegnet, hofft stillschweigend man möge sein fettiges, ungepflegtes Haar und seinen strengen Mundgeruch , seit Wochen keine Zahnbürste in der Hand gehabt, nicht bemerken. Sämtliche Versuche, das immer noch geliebte Wesen auf fehlende Hygiene anzusprechen fruchtet überhaupt nicht und erzeugt im Gegenteil noch heftiges Unverständnis. Es ist also mit Sicherheit keine Besserung der Situation zu erwarten, im Gegenteil meist kommen noch Körpergeräusche hinzu, bei denen sich Männer mit Siegermiene auf die Brust schlagen. Verzweifeltes ständiges Austauschen der Unterhosen und Bettwäsche schlagen irgendwann fehl, da der Körpergeruch überhand genommen hat und ohne Wasser und Seife nicht mehr einzudämmen ist. Im Bett schläft Frau schon an der Bettkante damit sie keinen Würgereiz bekommt oder sie hat das Glück, das es eine ausreichend große Couch gibt, auf die sie sich mit Ausreden flüchten kann und beginnt sich langsam aber sicher vor dem einst so geliebten Mann zu ekeln.
Spätestens jetzt gibt es zwei Zukunftsvarianten der Entwicklung der Beziehung auf die es hinausläuft. Entweder Frau gibt sich geschlagen und erträgt die sich immer steigernde Situation und lässt sich parallel dazu auch gehen und verschließt vor allem die Augen, oder sie entwickelt wieder Lebensgeister und distanziert sich zunehmend , was dann unweigerlich zum Ende der Beziehung und der Trennung führt. Was meistens darauf von Mann folgt ist blankes Entsetzen und oftmals fallen dann die ehemaligen Prinzen in eine tiefe Depression. Aber ganz ehrlich, das sollte Frau dann nicht mehr interessieren, hat Mann sich doch auch nicht für ihre Gefühle interessiert. Wir Frauen sind nur wirklich dankbar, das nicht alle Männer diese Entwicklung vollziehen und wir wissen auch das es ein Leben nachdem Wildschwein gibt. Das alte Lied von Charles Aznavour „Du lässt dich gehn “ kann man ohne große Phantasie auch auf Männer beziehen.