Dunkle Wolken

Vor kurzem habe ich einen alten Freund getroffen den ich lange nicht gesehen hatte. Wir gingen spontan in ein Cafe und natürlich hatten wir uns viel zu erzählen. Dann aber kam ein Satz von ihm der mich sehr zum Nachdenken brachte, er sagte:“Du lachst nicht mehr“. Das hatte gesessen und er hatte absolut Recht damit, ich lachte nicht mehr war eher zurückhaltend und ein bisschen bedrückt. Klar da waren die Ereignisse der letzten Monate, eigentlich fast ein ganzes Jahr, die mit Sicherheit nicht zum Lachen waren und mich schwer getroffen hatten. Aber ich dachte es wäre mittlerweile besser und mein Gesicht nicht mehr so traurig und erschöpft. Diese Aussage beschäftigte mich immens und löst in mir unglaubliche Ängste aus. Eine gut Freundin hat seit vielen Jahren schwere Depressionen, das Leben ist für sie unerträglich schwer und ohne wirklich viele und zugleich starke Medikamente kombiniert mit jahrelanger Therapie hätte sie sich wahrscheinlich schon ein Ende gesetzt. Sie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst und nichts und niemand kann sie aufmuntern. Um ein wenig zu spüren das sie noch lebt ist sie dem Kaufrausch verfallen, sie ist in einem wahren Teufelskreis gefangen.

Meine große Angst war das ich in die selbe Schiene komme wie meine Freundin und nichts und fast niemand bedeutet mir dann noch etwas. Ich dachte über die ersten Anzeichen einer Depression nach und stellte fest, diese waren bei mir vorhanden. Die Schlafstörungen, das Nachdenken über den Tod meiner Mutter, Bilder und Szenarien die sich in meinem Kopf ständig wiederholten und keinen inneren Frieden brachten. Auch die ständige Launenhaftigkeit und die wechselten Stimmungen ließen sich nicht mit Stress rechtfertigen. Ich wusste das es verschiedene Stationen von Depressionen gibt und ich vielleicht nicht ganz so schlimm krank werde, wenn ich jetzt versuche die Notbremse zu ziehen. Ich vereinbarte einen Termin bei meinem Arzt, der gleichzeitig auch Homöopath ist und erklärte meine Situation und meine Ängste. Er verordnete mir darauf hin Globuli die ich regelmäßig nehmen sollte.

Ich vertraute mich meinem Seelenverwandten an, er fühlte es aber bereits, dieser baute visuell eine hohe Mauer um mich auf , in deren Inneren es unglaublich hell ist und die Dunkelheit nicht eindringen kann, und bekniete mich eindringlich nicht aufzugeben und zu kämpfen. Ich nahm mir vor jeden Tag etwas Gutes für mich zu tun, was sich als schwieriger erwies als gedacht. Ich konnte nicht jeden Tag in ein nettes Cafe gehen und eine Tasse Kaffee oder was auch immer genießen, die Zeit hatte ich nicht, viel zu viel Arbeit nahm mich in Anspruch. Weniger arbeiten wäre eine Alternative gewesen, ging aber nicht im Moment war meine Hauptsaison. Abgesehen davon das ich am Feierabend so erschöpft war, das ich dort nicht mehr entspannen konnte. Was dann??

 

 

Ich bin ein absoluter Handtaschen-Freak, der Erwerb einer neuen macht mir unheimlich Spaß, aber das konnte ich nicht jeden Tag oder nur einmal in der Woche, viel zu kostspielig. Die Herausforderung war, das ich das was ich machen wollte oder sollte auch mochte, die Kosten sich in Grenzen hielten und es trotz schmerzenden Rücken nach der Arbeit zu realisieren war. Ich habe angefangen mir Abends meine Entspannungszeit zu nehmen, bedeutet ich gönne mir ein tolles warmes Bad und danach ein Pflegeritual. Anschließend sehe ich mir mindestens 1 Folge einer Serie an, wie zum Beispiel Big Bang Theorie, nichts aufregendes, keine Krimis sondern problemlose Unterhaltung. Natürlich ist das noch lange nicht alles was man für sich tun kann, aber es ist ein kleiner Anfang!

Mein Seelenverwandter schrieb heute, er schickte mir heilendes Licht und Liebe, das tut sehr gut und streichelt meine Seele. Ich weiß es sind Menschen um mich, denen es sehr wichtig ist wie es mir geht und das fühlt sich sehr gut an. Ich bin dankbar dafür, kann es aber im Moment noch nicht so rüberbringen. Die dunklen Wolken werden schon viel heller und noch etwas Positives habe ich an mir beobachtet, ich lasse meine Schultern nicht mehr so hängen, ein kleiner Fortschritt ist da!!!!

Ich gebe nicht auf und kämpfe und ich werde der Depression dahin treten wo die Sonne nicht scheint, in den Allerwertesten und vielleicht sagt man alter Freund wenn ich ihn wieder treffe:“ wunderbar du lachst wieder!“

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