Ganz ehrlich wer braucht das schon, ich mit Sicherheit nicht!! Das war jahrzehntelang meine Einstellung zur Maniküre, diese änderte sich aber auf einen Schlag, als ich letztes Jahr zum Geburtstag einen Gutschein für eine Maniküre geschenkt bekam.
Mit unsicherem und sehr misstrauischen Gefühlen betrat ich damals den riesigen leeren Laden einer asiatischen Nageldesignerin. Es gab etliche Arbeitsplätze und zwei Stühle für Pediküre, aber außer mir war kein anderer Kunde zur Verschönerung und Pflege im Raum. Es war damals sehr ungewohnt für mich, das jemand meine Hände badete und pflegte, vielleicht wäre ich sogar peinlich berührt gewesen, hätte mir die asiatische Schönheit nicht im übertragenen Sinn ein Ohr abgekaut. Sie redete und redete, sie war mit nichts zu stoppen. Nebenbei kürzte und feilte sie meine Nägel, bearbeitete meine Nagelhaut mit zangenähnlichen Werkzeugen und lackierte und lackierte wieder und wieder. Es dauerte über eine Stunde, dann begleitete sie mich mit sechs Schichten Lack und einer Handmaske zum Auto, irgend etwas anfassen war nicht mehr möglich, weil entweder noch nicht trocken oder noch nicht in die Haut eingezogen. Im Auto stellte ich mein Gebläse auf höchste Stufe, damit der Lack trocknete und die Handcreme einzog !! Das hatte mir schon immens gut getan diese Maniküre und meine Nägel sahen anschließend nicht mehr aus als wären sie jahrelang stiefmütterlich behandelt worden, ob oder ob nicht wollen wir jetzt nicht erörtern 😉
Von da an war es ein wöchentliches Ritual in den Tempel der Nagelpflege zu pilgern. Ich benötigte auch nie einen Termin, den selten war außer mir noch eine andere Kundin anwesend. Der Nachteil aber war, das meine Nägel trotz Pflege immer brüchiger wurden. Auf das Problem sprach ich meine Nagelfee an und sie erwiderte, dass liege an meinen Putzmitteln und der Winterkälte, ok mußte stimmen, sie kannte sich doch aus oder?
Dann kam eine Zeit, in der ich aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Maniküre gehen konnte. Irgendwann war aber der Drang nach gepflegten Nägeln wieder da und ich wechselte aus praktischen Gründen das Nagelstudio und schaute bei dem, schon lange bestehenden, bei mir um die Ecke vorbei. Ich hatte Glück und bekam bald einen Termin, den im Gegensatz zum vorherigen Nageltempel war hier die Hölle los, ohne Termin keine Chance! Das Studio, nur ein Drittel so groß wie das vorherige, entpuppte sich als sehr saubere, hygienische Wohlfühloase mit Flair und viel persönlichem Charme. Das volle Programm wurde hier angeboten, von Maniküre, Nagelverlängerung, Pediküre und, und, und eine reichhaltige Auswahl. Ich entschied mich für das Erste nur für Maniküre. Auch stand dort kein Mini-Altar wie bei der Asiatin, in dem immer mindestens ein Räucherstäbchen qualmte, so das man beim Betreten des Ladens immer die Befürchtung haben musste ein Hippie stehe in Flammen. Ich konnte mich niemals an den Geruch und das Brennen in den Augen gewöhnen.
Hier im neuen Studio steht eine stylische kleine Couch auf der man warten und in Zeitschriften schmökern kann, falls Frau zu früh zum Termin erscheint. Dann, zum ersten Mal in meinem Leben, bekam ich eine Handmassage mit Öl und Salz, wow was für ein Genuss. Diesmal wurde nicht mir ein Ohr abgekaut, sondern ich redete und redete, bei mir ein Zeichen von Nervosität, Unsicherheit oder Wohlfühlen, nein eher Normalität!! Meine Nägel wurden von Woche zu Woche besser bzw. gesünder, trotz Nagellack, Putzmittel und anhaltender Winterkälte, erstaunlich.
Fantastisch finde ich auch, abgesehen von dem perfekten Ergebnis und den erschwinglichen Preisen, das wenn Frau möchte, so schön tratschen und klatschen kann und das ist ja auch so gesund sagen Wissenschaftler, die haben das erforscht (was forschen die eigentlich nicht ?) Der Vorteil dabei ist für mich eindeutig der, dass ich genau weiß von wem die Rede ist, da ich ja um die Ecke wohne und die meisten Leute kenne! Im Gegensatz zur Vergangenheit, als mir die vorherige Nagelfee Geschichten über ihre anscheinend sehr umfangreiche Familie erzählte und ich keinen blassen Schimmer hatte wen sie meinte. Ich setzte also eine interessierte Miene auf was mit der Zeit aber sehr anstrengend war und vom Desinteresse will ich gar nicht sprechen. Musste ich mir noch Videos auf ihrem Handy ansehen, gingen mir dann schon mehr und mehr die Möglichkeiten der Begeisterung aus. Übrigens, irgendwann als ich wieder ununterbrochen redete, kam ich drauf, das die Asiatin den Lack grundsätzlich mit Aceton entfernte. Klar geht das, einmal oder so, aber nicht auf Dauer bei Naturnägeln, ha ha, von wegen äußere Einflüsse!!
Das Tolle an den fantastischen neuen Nagelfeen ist auch, sie raten mir ab und zu auf Lack zu verzichten und wollen nicht auf „Teufel komm raus“ die Nägel lackieren, nur das der Umsatz steigt. Man merkt bei den beiden Mädels ganz deutlich, dass sie das Metier gelernt haben und nicht nur angelernt sind, also Qualität statt Quantität!! Vielen Dank liebe Zoi und liebe Isabel ihr leistet wirklich großartige Arbeit untermalt mit anspruchsvollem und charmanten Unterhaltungswert 😉
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