Warten auf den Frühling

Ich habe so meine eigene Vorstellung wann der Frühling beginnt, so richtig mit Schneeglöckchen, Krokusse, milder Luft und was alles dazu gehört. Der genaue Zeitpunkt ist am 1.1. des neuen Jahres, von jetzt auf gleich sollen die grauen Winterwolken verschwinden, der Schnee und das Eis über Nacht getaut sein. Die Bäume bitteschön die ersten Triebe an den Zweigen haben, Vögel munter in Frühlingsstimmung zwitschern, die Temperaturen im zweistelligen Bereich liegen und nicht zu vergessen wärmender Sonnenschein meine Laune heben. Das spielt sich in meiner Vorstellung ab und ich bin jeden Tag nach Sylvester maßlos enttäuscht wenn wieder Schneeflocken vom grauen Himmel fallen und es eisig kalt ist.

Aber es gibt immer noch Zeitgenossen, die finden das wunderschön und kuschelig, ich nicht, das ist etwas für die Weihnachtszeit und dann soll mit dem Winterwetter wieder Schluss sein. Ich brauche danach keinen Schnee und keine Kälte, wo ich mein Auto ausschaufeln und anschließend meine Autofenster vom Eis befreien muss und meine Finger auf Grunde träger Heizung fast am Lenkrad festfrieren. Ganz abgesehen von etlichen Schichten Winterkleidung in die ich mich einpacke und sollte ich mal umfallen komme ich sicher alleine nicht mehr auf die Beine.

Der Moderator im Radio erwähnte gestern, nach diesem tollem Sommer haben wir jetzt einen richtigen Winter, mit Polarkälte, Eis und Schnee! Ich würde ja gerne Oh wie schön sagen, aber es reicht gerade mal für ein angewidertes Bäh. Bei dieser Kälte muss man sich genau überlegen mit welchem Gesichtsausdruck man das Haus verlässt, der bleibt nämlich so! Aus Gründen der Tradition habe ich alle Jahre die Weihnachtsdeko bis zum 6.1. noch nicht verräumt, aber an diesem Tag kommt alles wieder in Schachteln und in den Keller, bis zum nächsten Einsatz im Dezember.

Mittlerweile ist es Mitte Januar geworden und geht man durch die Straßen der Stadt kann man immer noch Lichterketten an Fenstern und Balkonbrüstungen bewundern, haben die Leute denn keinen Kalender?? Im Januar gibt es die ersten Tulpen im Einzelhandel, ich schlage zu und trabe mit 3 Sträußen nach Hause. Vorausgesetzt die Blumen haben den Heimtransport ohne Erfrierungen überstanden, erfreue ich mich ein paar Tage über den Frühling auf meiner Fensterbank, dann werden verwelkte durch frische Tulpen ersetzt, solange bis es keine mehr zu kaufen gibt. Mein Kopf ist auf Frühling programmiert, laue Luft und Vogelgezwitscher, aber die Luft ist eiskalt und die Vögel denken nicht mal nur ansatzweise daran mit Frühlingsgefühlen zu zwitschern. Ich aber bin konsequent, trage für einen Tag eine dünnere Jacke, keinen Schal und keine Mütze. Wo das hinführt ist logisch, ich liege mit Erkältung im Bett und hasse den Winter noch mehr.

Ja, ja ich weiß ich komme jeden Tag dem Frühling etwas näher, aber das geht mir zu langsam, ich will ihn jetzt sofort und nicht in ein paar Wochen, da sollte sich langsam der Sommer ankündigen. Wenn aber so überhaupt nichts mit dem Frühling vorangeht, warum gibt es dann keine Spekulatius und keinen Stollen mehr sondern schon Ostereier, aber Glühwein kann man noch an jeder Ecke trinken. Es ist eine furchtbar lange Zeit des Wartens auf den Frühling für mich, aber ich gebe nicht auf und werde demnächst wieder ohne Schal und Mütze (die dicke Jacke bleibt erstmal) nach draußen gehen. Irgendwann werden die ersten Schneeglöckchen vorsichtig aus dem Boden blitzen, dann ist der Frühling endlich zu erahnen und das heißt es ist Licht bzw. Frühling am Ende des Tunnels! 😉

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